25 Jahre Haft für Luis Frómeta Compte

Luis-Frometa-Compte-Kuba

Der Deutsch-Kubaner war im Juli 2021 in Havanna festgenommen worden, weil er die landesweiten Proteste mit seinem Handy gefilmt hatte. Am 23. Dezember 2021 wurde er wegen „Anstiftung zum Aufruhr“ zu 25 Jahren Haft verurteilt. Frometa Compte war bis zur Urteilsverkündung in Untersuchungshaft und durfte nur sporadisch mit Angehörigen telefonieren. Konsularische Betreuung durch die deutsche Botschaft wird ihm weiterhin verweigert.

Kuba: Deutscher zu 25 Jahren Haft verurteilt

IGFM kritisiert Strafmaß von Luis Frómeta Compte, der Juli-Proteste mit Smartphone filmte

Dresden/Frankfurt am Main/Havanna, 24. Dezember 2021 – Hiobsbotschaft kurz vor Heiligabend: Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) berichtet, ist der deutsche Staatsbürger Luis Frómeta Compte auf Kuba zu 25 Jahren Haft verurteilt worden. Die Anklage lautete „Erregung öffentlichen Ärgernisses“ und „Anstiftung zum Aufruhr“. Der Dresdner Familienvater ist einer von rund zweitausend Demonstranten, die am 11. Juli bei den Protesten gegen die Diktatur festgenommen wurden. Beim Verwandtschaftsbesuch hatte er eine Demonstration in Havanna spontan für private Zwecke mit seinem Smartphone gefilmt und wurde daraufhin festgenommen.

Die IGFM kritisiert das hohe Strafmaß und die Verurteilung aufs Schärfste und verweist darauf, dass inzwischen auch der Schwager des 59-Jährigen in Untersuchungshaft sitzt. Der Anwalt von Luis Frómeta Compte wird Berufung einlegen.

„Mit einer solch hohen Haftstrafe für einen Doppelstaatler zeigt die kubanische Regierung, dass sie keinen Unterschied zwischen Einheimischen und ausländischen Staatsbürgern macht. Rigoros geht sie gegen jeden vor, der ihnen ein Dorn im Auge ist. Luis Frómeta Compte hat nichts verbrochen, trotzdem erwarten ihn nun 25 Jahre Haft. Das ist ein Skandal und ein harter Schlag für seine Familie kurz vor Weihnachten. Wir fordern die sofortige Freilassung von Luis Frómeta Compte, seinem Schwager und allen politischen Gefangenen auf Kuba“, erklärt Martin Lessenthin, Vorstandssprecher der IGFM.

In Deutschland lebende Töchter sind geschockt und traurig
Luis Frómeta Compte hat sowohl die deutsche als auch die kubanische Staatsangehörigkeit, sein Lebensmittelpunkt liegt seit 1985 in Deutschland. Trotzdem verweigert das kubanische Regime bis heute die konsularische Betreuung durch die deutsche Botschaft in Havanna. Seine in Deutschland lebenden Töchter sind bestürzt und geschockt über das Urteil, wie sie der IGFM berichten. „Es tut unheimlich weh und mir fehlen die Worte, meine Gefühle auszudrücken. Wir dürfen jetzt nicht die Kraft verlieren und müssen irgendwie stark bleiben für Papa, obwohl uns das gerade richtig viel Kraft raubt. Einen Tag vor Weihnachten fühle ich einfach nur unendliche Traurigkeit, es ist so unheimlich schwer“, so Janie Frómeta.

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